Wie können wir als Wissensarbeiter vermeiden, dass wir unsere Tage mit unproduktiver Geschäftigkeit verbringen?
Als Wissensarbeiter verbringen wir unsere Tage oft mit hektischer Geschäftigkeit, ohne dabei wirklich produktiv zu sein. Der Google-Manager Jeremiah Dillon hat kürzlich in einer internen Rundmail, die später in vielen sozialen Netzwerken geteilt wurde, auf diesen Umstand aufmerksam gemacht (erfahre mehr). Er erinnert in ihr an die fundamentale Unterscheidung zwischen „management time“ und „make time“:
- „management time“ ist die Zeit, in der wir uns selbst – und andere – verwalten. In dieser Zeit lesen und beantworten wir E-Mails, nehmen wir an Meetings und Telefonkonferenzen teil, planen wir Aufgaben und Termine, rechnen wir Reisekosten ab und fertigen wir Protokolle an. Viele Aufgaben, die in diesen Bereich fallen, lassen sich flexibel über den Tag verteilen und jeweils in kurzen Zeitblöcken erledigen.
- „make time“ ist die Zeit, in der wir uns in einem Zustand tiefer Konzentration der Tätigkeit widmen, für die wir besondere Fähigkeiten haben. In dieser Zeit schreiben wir an einem Roman, einer Reportage oder einem wissenschaftlichen Artikel, lösen wir ein kniffliges Software-Problem, entwerfen wir ein Konzept für eine Ausstellung, komponieren wir einen Song oder entwickeln wir ein Computerspiel. Für Aufgaben aus diesem Bereich benötigen wir oft mehrere Stunden, idealerweise sogar halbe oder ganze Tage am Stück.
In einer vernetzten Welt wie der unseren besteht nun die Gefahr, dass die „management time“ überhand nimmt und im Extremfall ganze Tage und Wochen für sich in Beschlag nimmt. Das führt dazu, dass wir zwar permanent beschäftigt, aber kaum produktiv sind. Um dies zu verhindern schlägt Dillon vor, dass man sich in seinen Kalender nicht nur die üblichen Termine für Meetings, Telefonkonferenzen usw. einträgt, sondern auch gezielt längere Blöcke für „make time“ blockiert. Seine Ideen finden sich auch hübsch visualisiert in einem kurzen Video (Englisch, „Based on a true email“):
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=xAKgKb00WNI&w=560&h=315]
In großen Firmen wie Google ist dies vielleicht der einzige Weg, wie sich sich Mitarbeiter Zeit für produktive Phasen freischaufeln können. Bestimmt kann aber auch jeder freiberuflich arbeitende Wissensarbeiter von der Idee profitieren.
Wie sorgst Du für möglichst viel „make time“ in Deinem Kalender? Hinterlass einen Kommentar!
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„Wann hast Du „make time“?“ by Jochen Plikat is licensed under CC BY-NC-ND 4.0.
Bildnachweis: Concentration by Arend is licensed under CC BY 2.0.
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