In Videokonferenzen kann man die Bildschirmfreigabe nutzen, um ganz komfortabel gemeinsam ein Dokument zu betrachten. Wie lässt sich das Prinzip in Präsenz umsetzen?
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In der Zeit der coronabedingten Kontaktbeschränkungen haben die meisten von uns an unzähligen Videokonferenzen teilgenommen. Ich persönlich fand das meistens ermüdend. Daher freue mich nun wieder auf Lehrveranstaltungen und Besprechungen in Präsenz.
Videokonferenzen können aber durchaus Vorteile haben. Dazu zählen einige, die auf der Hand liegen, wie z. B. die Tatsache, dass man sich selbst bei großer räumlicher Entfernung jederzeit zu einem Gespräch sehen kann. Die meisten wissensarbeiter haben das in den vergangenen zwei Jahren sicher in der einen oder anderen Art zu schätzen gelernt.
In Videokonferenzen lassen sich außerdem sehr leicht Bildschirme teilen. Auf diese Weise kann man bequem gemeinsam ein beliebiges Dokument betrachten. Das war für mich beispielsweise sehr nützlich, als ich kürzlich mit einem Kollegen die Druckfahnen für einen Sammelband durchsah. Besonders häufig habe ich den geteilten Bildschirm außerhalb meiner Lehrveranstaltungen aber in meiner Sprechstunde bei der Nachbesprechung schriftlicher Arbeiten genutzt.
Schon kurz vor der Corona-Zeit hatte ich mir für die Korrektur schriftlicher Arbeiten ein iPad und einen passenden Stift angeschafft. Ich fuhr damals noch sehr häufig mit der Bahn durch die Gegend und nutzte die Fahrzeit gerne für Korrekturen. Allerdings verging mir allmählich die Lust, dafür schwere Papierstapel herumzuschleppen. Dieses Problem war durch die Umstellung auf digitale Dokumente mit einem Schlag gelöst (erfahre mehr).
In der Corona-Zeit mit all Ihren Kontaktbeschränkungen war mein Werkzeugkasten daher glücklicherweise schon gut bestückt. So konnte ich nahtlos dazu übergehen, nicht nur die Korrekturen von Hausarbeiten, sondern auch deren Nachbesprechungen rein digital durchzuführen.
Natürlich kann man nun in Präsenz dazu zurückkehren, bei Besprechungen ein ausgedrucktes Dokument gemeinsam zu betrachten oder sich vor einen Bildschirm setzen. Eine bessere Möglichkeit bieten jedoch neuerdings iPads in Kombination mit Apple-Computern.
Zum Einsatz kommt dabei die relativ neue so genannte Sidecar-Funktion. Mit ihr lässt sich ein iPad mit wenigen Mausklicks kabellos als externes Display nutzen. Man hat dann wie bei jedem externen Display die Wahl, ob die Anzeige des integrierten Displays erweitert oder gespiegelt werden soll. Für den hier beschriebenen Zweck ist der geeignete Anzeigemodus die Spiegelung.
Beide Geräte – beispielsweise ein MacBook Air und ein iPad – müssen bei der Hardware und beim Betriebssystem bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Weiterhin muss auf beiden Geräten:
- dasselbe iCloud-Konto genutzt werden
- dasselbe WLAN-Netzwerk genutzt werden
- Bluetooth aktiviert sein
- Handoff aktiviert sein
Zudem dürfen die Geräte maximal 10 Meter voneinander entfernt sein.
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, lässt sich das iPad mit wenigen Mausklicks als externes Display aktivieren: Systemeinstellungen -> Displays -> Display hinzufügen -> iPad. Bei der ersten Verwendung von Sidecar muss man zudem noch unter Displays -> Bildschirmeinstellungen das iPad auswählen und anschließend im Dropdown-Menü Verwenden als -> Integriertes Retina-Display spiegeln auswählen, da dort standardmäßig die Erweiterte Darstellung aktiviert ist. Eine detaillierte Beschreibung der technischen Voraussetzungen und der notwendigen Einstellungen findest Du hier.
Die hier beschriebene Grundidee lässt sich anscheinend auch plattformübergreifend mit einer speziellen App umsetzen (erfahre mehr). Das kann relevant sein, wenn man z. B. ein Android-Tablet als externes Display nutzen möchte. Diese Möglichkeit habe ich allerdings selbst nicht getestet, und die Konfiguration scheint der Beschreibung zufolge etwas komplizierter als im hier beschriebenen Szenario mit Apple-Geräten zu sein. Ich würde bei der Arbeit mit Geräten unterschiedlicher Hersteller vermutlich eine kabelgestützte Variante mit einem herkömmlichen externen Monitor bevorzugen – schließlich lässt sich jeder gängige Monitor mit HDMI-Anschluss ebenfalls als gespiegeltes externes Display nutzen. Das kann ein sehr sinnvoller Einsatz für ausrangierte, aber noch funktionstüchtige Geräte sein.
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
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Wie man in Präsenz einen Bildschirm teilt teilt by Jochen Plikat is licensed under a CC BY-NC-ND 4.0 license
Bildnachweis: Sidecar by Jochen Plikat is licensed under a CC BY-NC-ND 4.0 license