Über

Dr. Jochen Plikat (Foto: Amin Akhtar, http://www.aminakhtar.de)

Was ist eigentlich ein „Wissensarbeiter“?

Der Begriff knowledge worker wurde um 1960 von dem österreichisch-amerikanischen Management-Experten Peter F. Drucker geprägt. Er wurde ursprünglich verwendet, um in Unternehmen Angestellte, die mit ihren Händen arbeiteten, von jenen zu unterscheiden, die vor allem in der Aufnahme, Verarbeitung und Weitergabe von Information bzw. „Wissen“ tätig waren. Inzwischen wird der Begriff allgemein für Menschen verwendet, die ihre Brötchen mit Denken verdienen („think for a living“).

Auch wenn die Zuordnung natürlich nicht immer eindeutig ist, lässt sich so die Zielgruppe dieses Blogs gut umreißen. Alle, die zumindest phasenweise vorwiegend geistigen Tätigkeiten nachgehen, können auf diesen Seiten fündig werden, neben Wissenschaftlern also auch Journalisten, Anwälte, Schriftsteller, Übersetzer, Lehrer, Studierende, etc. Aber auch wer vorwiegend praktisch arbeitet, wie z. B. Fotografen oder Ärzte, kann aus den hier veröffentlichten Beiträgen einen Nutzen ziehen.

Die Idee zu diesem Blog entstand bereits in der Anfangszeit meiner Dissertation in der Didaktik der romanischen Sprachen an der Humboldt-Universität zu Berlin (hier geht es zu meiner Webseite am Institut für Romanistik der TU Dresden, wo ich inzwischen arbeite). Ich merkte schnell, dass eine solche Arbeit nicht nur erhebliche inhaltliche Anforderungen an mich stellte, sondern dass ich auch meine Fähigkeiten in den Bereichen Aufgabenverwaltung, Lösungs- und Zielorientierung, Zeitmanagement und Umgang mit digitalen Medien verbessern musste. Ich arbeitete mich daher in verschiedene Coaching-Ansätze ein (siehe Literaturhinweise) und las regelmäßig einschlägige Blogs, vorwiegend aus dem englischsprachigen Raum. Mir fiel auf, dass viele der dort beschriebenen Ideen hierzulande wenig verbreitet waren. Zumindest in der Domäne, in der ich mich am besten auskenne, dem Bildungsbereich, wurden und werden sie anscheinend kaum zur Kenntnis genommen. Vielleicht liegt das daran, dass Coaching und alles, was damit zu tun hat, entweder mit der Business-Welt oder mit esoterischer Scharlatanerie assoziiert wird und somit in intellektuellen Kreisen als nicht hoffähig gilt. Hier scheint jedoch allmählich ein Umdenken einzusetzen.

Neben einigen klassischen Coaching-Themen wie Zielorientierung und Zeitmanagement veröffentliche ich hier auch Beiträge, die sich allgemeinen Fragen des Lebens und Arbeitens in einer digitalisierten Welt oder kurz dem Digitalen Leben zuordnen lassen. Dabei kommen manchmal auch technische Aspekte zur Sprache, ein weiteres Feld, in dem bei vielen Wissensarbeitern aus meiner Sicht Nachholbedarf besteht. Die technische Seite ist insofern sehr relevant, als sie alle anderen Bereiche der Arbeit mit beeinflusst. So ist z. B. der Umstieg von einem klassischen Textverarbeitungsprogramm auf Scrivener vordergründig ein technische Entscheidung; die grundsätzlich andere Funktionsweise des Programms kann jedoch die Art zu schreiben und somit die Qualität von Texten insgesamt verbessern (erfahre mehr).

Weitere wichtige Themen dieses Blogs sind Datenschutz und Datensicherheit. Wir alle haben meiner Überzeugung nach die Verantwortung, sowohl mit unseren eigenen als auch mit den uns anvertrauten Daten sorgsam umzugehen. Ohnehin sind in digitalen Umgebungen meist verschiedene Arten von Daten untrennbar miteinander verwoben. Da wir als Wissensarbeiter praktisch alle beruflich mit sensiblen Daten zu tun haben, sollten wir uns diese Verantwortung in besonderem Maße bewusst machen. Jeder Einzelne stellt einen möglichen Angriffspunkt für vernetzte Systeme dar. Daher kann auch jeder einen Beitrag dazu leisten, dass die Privatsphäre aller geschützt bleibt.

Die Ideen auf diesen Seiten sollen den Lesern dabei helfen, in dieser hektischen Welt fokussiert an ihren privaten und beruflichen Projekten zu arbeiten. Ich freue mich über Kommentare!

3 Gedanken zu “Über

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