Wie man ziemlich gute Notizen macht

Notizen zu machen gehört zum Kerngeschäft von Wissensarbeitern. Was ist die beste Methode?

Geschätzte Lesezeit für diesen Artikel: 4 Minuten

Viele Wissensarbeiter kritzeln in Vorträgen oder Besprechungen in kaum leserlicher Handschrift Seite um Seite voll. Ich selbst habe lange so gearbeitet – mit, nun ja, mäßigem Erfolg. Meist stapelten sich die Zettel in irgendeiner Ablage, ohne dass ich sie systematisch aufarbeitete. Da mir das Problem sehr wohl bewusst war, versuchte ich, mir die zentralen Informationen gleich zu merken, oder ich schrieb sie auf separaten Zetteln auf. Dort stand dann alles, was wirklich wichtig war. Aber auch manche dieser Zettel gingen in irgendeinem Stapel unter oder wurden in einer Mappe vergessen. Nicht die beste Methode.

Später experimentierte ich mit verschiedenen digitalen Lösungen. Digital lässt sich in der gleichen Zeit viel mehr schreiben als von Hand, zumindest, wenn man das 10-Finger-System beherrscht (erfahre mehr) – was konnte also falsch daran sein? Weiterlesen

Was man von der stoischen Philosophie lernen kann (1)

„Stoische Ruhe“ und „stoische Gelassenheit“ sind Eigenschaften, die meist bewundert werden. Was aber sind die Grundlagen des Stoizismus, und was macht ihn auch im digitalen Zeitalter hoch aktuell?

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Historischer Hintergrund

Der Stoizismus entstand im 3. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland und gelangte in der römischen Kaiserzeit zu voller Blüte. Seine Vertreter lebten somit in einer Epoche, die durch heftige außen- und innenpolitische Auseinandersetzungen geprägt war. Aus diesem Grund mussten sowohl in Griechenland als auch im römischen Reich selbst Angehörige des Hochadels jederzeit damit rechnen, durch äußere Umstände ihre Privilegien einzubüßen, in die Verbannung gezwungen zu werden oder ihr Leben zu verlieren.

Hauptvertreter der jüngeren Stoa

Die bis in die heutige Zeit bekanntesten Vertreter der stoischen Philosophie sind Seneca, Epiktet und Kaiser Mark Aurel, der „Philosophenkaiser“. Sie bilden die so genannte „jüngere Stoa“. Weiterlesen

Eine Lowtech-Lösung für Termine und Aufgaben

Im Beitrag geht es darum, wie man Termine, Aufgaben und Notizen souverän verwaltet – ganz ohne digitale Hilfsmittel.

Lesezeit für diesen Artikel: 4 Minuten; Zeitbedarf für die Umsetzung: einmalig 30-60 Minuten; Vorteile: besseres Zeitmanagement, größere Zuverlässigkeit, häufigeres Erreichen von Zielen, Stressvermeidung

Wie kann man alle Termine, Aufgaben und Notizen im Blick behalten? Wie kann man auf der Welle der täglichen Verpflichtungen reiten, anstatt in ihr unterzugehen? Über digitale Lösungen für dieses Problem habe ich auf diesen Seiten schon mehrfach geschrieben, zum Beispiel hier und hier. Manchmal bekomme ich aber die Rückmeldung, dass jemand lieber ganz klassisch mit Stift und Papier arbeiten möchte. Er oder sie muss dann zwar im Vergleich zur digitalen Version ein paar Abstriche machen, zum Beispiel wenn es um automatische Backups geht: Das ist in der analogen Welt nach wie vor schwierig. Von kleineren Nachteilen wie diesem abgesehen kann aber auch analoges Zeitmanagement sehr gut funktionieren. Und es hat eben den Vorteil, in einem durch und durch digitalisierten Alltag wunderbar lowtech und haptisch zu sein. Weiterlesen

Die „Schau-allem-ins-Gesicht“-Technik

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Warum das Vermeiden von Schwierigkeiten nicht funktioniert. Von Leo Babauta (Übersetzung: Jochen Plikat).

Wir alle sind Meister im Vermeiden.

Unser Gehirn ist weniger eine „Denkmaschine“ als eine „Vermeidungsmaschine“. Und das Unglaubliche daran ist, dass wir es normalerweise nicht einmal merken, wenn wir es vermeiden, an etwas zu denken.

Ein paar Beispiele:

  • Genau jetzt liest Du diesen Artikel und vermeidest so etwas Schwieriges, an das Du nicht denken möchtest.
  • Wir schauen ständig nach neuen Mitteilungen, Nachrichten, feeds, Benachrichtigungen… um Dinge zu vermeiden, denen wir uns nicht
    stellen wollen.
  • Wenn wir im Leben auf Schwierigkeiten stoßen, versuchen wir uns zu erzählen, dass das so schon OK ist, weil… (bitte Lücke füllen). Oder wir stürzen uns in Geschäftigkeit oder betäuben uns (z. B. mit Alkohol), um uns nicht mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen zu müssen.
  • Wenn ein Problem entsteht, ist unsere Reaktion, dass wir etwas anderes tun wollen – wir schieben auf.
  • Wir verschieben es, Rechnungen zu bezahlen, uns um die Steuererklärung zu kümmern, lange E-Mails zu bearbeiten, Gerümpel aufzuräumen, denn wir wollen uns nicht mit diesen Schwierigkeiten auseinandersetzen.
  • Wir verschieben es, Sport zu treiben, denn Sport ist unbequem.

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So wird man zum Meister im Monotasking

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Wer das Gefühl hat, immer beschäftigt, aber selten produktiv zu sein, sollte diesen Beitrag lesen.

Manche Wissensarbeiter brüsten sich damit, besonders gut im „Multitasking“ zu sein. Das Problem von Multitasking ist aber leider, dass es inzwischen in zahlreichen Studien als echter Produktivitätskiller entlarvt worden ist. Zudem hat sich gezeigt, dass sowohl unser IQ als auch unser EQ in Multitasking-Phasen einbrechen (erfahre mehr). Mit anderen Worten: Multitasking macht uns nicht nur weniger produktiv, sondern auch (zeitweise) dümmer. Wir sollten uns also in Zukunft gut überlegen, ob wir in unserer nächsten Bewerbungsmappe Multitasking als Schlüsselkompetenz nennen wollen. Weiterlesen

Wann hast Du „make time“?

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Wie können wir als Wissensarbeiter vermeiden, dass wir unsere Tage mit unproduktiver Geschäftigkeit verbringen?

Als Wissensarbeiter verbringen wir unsere Tage oft mit hektischer Geschäftigkeit, ohne dabei wirklich produktiv zu sein. Der Google-Manager Jeremiah Dillon hat kürzlich in einer internen Rundmail, die später in vielen sozialen Netzwerken geteilt wurde, auf diesen Umstand aufmerksam gemacht (erfahre mehr). Er erinnert in ihr an die fundamentale Unterscheidung zwischen „management time“ und „make time“: Weiterlesen

Seafile – Cloud-Software mit eingebautem Datenschutz

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Die Nutzung von Cloud-Software hat einige Vorteile. Viele Nutzer haben jedoch Bedenken, ob ihre Daten in der Cloud vor fremden Blicken sicher sind. Eine neue Software bietet Schutz durch starke Verschlüsselung.

Viele Wissensarbeiter sind an die Nutzung von Cloud-Diensten wie Dropbox oder Google Drive gewöhnt. Deren Vorteile liegen auf der Hand:

  • Installation und Nutzung sind einfach
  • die Daten können auf mehreren Geräten synchron gehalten werden
  • die Daten gehen bei Diebstahl oder Defekt eines Geräts nicht verloren
  • man hat die Möglichkeit, Dateien oder Ordner mit anderen Nutzern zu teilen

Inzwischen ist es aber mehr als fragwürdig, inwiefern Daten, die unverschlüsselt in der Cloud gespeichert werden, vor unberechtigtem Zugriff geschützt sind (erfahre mehr). Aus diesem Grund gibt es immer mehr Cloud-Angebote, bei denen die Daten ausschließlich auf Servern in Europa gespeichert werden. Manche dieser Angebote erlauben es sogar, Weiterlesen

Ein Ritual für bessere Konzentration

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Wissensarbeiter müssen es jeden Tag neu schaffen, sich ganz auf ein Thema zu konzentrieren. Das ist in digitalen Umgebungen nicht immer leicht. Ein einfaches Ritual kann aber eine große Hilfe sein.

Am sinnvollsten setzen wir unsere Arbeitszeit meist ein, wenn wir uns fokussiert dem einen Projekt widmen, das uns wirklich weiterbringt: der Hausarbeit oder Masterarbeit, der Dissertation, dem Roman. Wenn aber gleichzeitig der E-Mail-Posteingang überquillt und die To-do-Liste mit kleineren Aufgaben prall gefüllt ist, besteht die Versuchung, zuerst einmal möglichst viele von diesen zu erledigen. Schließlich ist das auch Arbeit, oder?

Es gibt aber einen einfachen Grund, warum wir uns so gerne erst einmal diesen kleineren Aufgaben widmen: Weiterlesen

Malbücher sind die neuen Sudokus

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Menschen lösen Sudokus, um ihre logischen und mathematischen Fähigkeiten zu trainieren, richtig? Wie ist dann zu erklären, dass ihnen in Frankreich Malbücher für Erwachsene ernsthafte Konkurrenz machen?

Le Monde meldete kürzlich, dass sich in Frankreich Malbücher für Erwachsene zunehmender Beliebtheit erfreuen (nachzulesen hier). Für Verlage wie Hachette seien sie zu einer sehr erfreulichen Einnahmequelle geworden, ja die Verkäufe seien seit 2014 geradezu “explodiert”.

Als ich die Meldung sah, war ich zunächst überrascht. Ist es nicht ein wenig wunderlich, wenn Erwachsene in ihrer meist knappen Freizeit ihre Nasen ausgerechnet in Malbücher stecken?

Philippe Lahille, Verlagsdirektor und Autor eines Ratgebers für eine langsamere und bewusstere Lebensweise, hat jedoch eine plausible Erklärung: Weiterlesen

Menschen, Ideen, Katzen

Was kann man von der Boeing 707 über die Zukunft des Internet lernen? Ein polnisch-amerikanischer Programmierer und Blogger formuliert dazu ein paar Überlegungen, die nicht nur klug, sondern auch ausgesprochen witzig zu lesen sind.

Alle Wissensarbeiter, die vor dem Fall der Berliner Mauer geboren wurden, haben vermutlich wie ich schon mindestens 4-5 verschiedene Rechner besessen, eher mehr. Ich nehme an es ging ihnen wie mir: Jedes neue Gerät war deutlich besser (schneller, leiser, leichter, zuverlässiger, mit größerem Speicher) als sein Vorgänger. Bei jedem neuen Gerät wusste man aber auch, dass man es mittelfristig gerne noch besser hätte – und mit ziemlicher Sicherheit auch bekommen würde. Und tatsächlich konnte man meistens nur wenige Wochen nach dem Kauf einen Technologieschub beobachten, so dass das eigene frisch gekaufte Gerät sehr schnell vergleichsweise alt aussah (langsam, laut, schwer, unzuverlässig, mit zu kleinem Speicher). Immer wieder eine frustrierende Erfahrung.

Kurz, es war die Zeit des exponentiellen Wachstums. Weiterlesen