Ein Ritual für bessere Konzentration

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Wissensarbeiter müssen es jeden Tag neu schaffen, sich ganz auf ein Thema zu konzentrieren. Das ist in digitalen Umgebungen nicht immer leicht. Ein einfaches Ritual kann aber eine große Hilfe sein.

Am sinnvollsten setzen wir unsere Arbeitszeit meist ein, wenn wir uns fokussiert dem einen Projekt widmen, das uns wirklich weiterbringt: der Hausarbeit oder Masterarbeit, der Dissertation, dem Roman. Wenn aber gleichzeitig der E-Mail-Posteingang überquillt und die To-do-Liste mit kleineren Aufgaben prall gefüllt ist, besteht die Versuchung, zuerst einmal möglichst viele von diesen zu erledigen. Schließlich ist das auch Arbeit, oder?

Es gibt aber einen einfachen Grund, warum wir uns so gerne erst einmal diesen kleineren Aufgaben widmen: Man kann sie oft auch „nebenbei“ bewältigen, das heißt vor allem: ohne sich tief und über längere Zeit hinweg zu konzentrieren. Außerdem bekommt man nach jeder erledigten kleinen Aufgabe sehr schnell eine Rückmeldung – selbst wenn es nur die E-Mail ist, die man archiviert, oder der Haken, den man auf seine To-do-Liste setzt.

Viele Prokrastinations-Experten Coaches raten aus diesem Grund dazu, den Einstieg in die Arbeit an größeren, komplexen und kreativen Aufgaben zu ritualisieren. Steve Pavlina etwa schlägt ein siebenstufiges Ritual vor (das englische Original findest Du hier):

  • Definiere den klaren Zweck der Aufgabe
  • Definiere die zwingende Motivation, die Aufgabe zu erledigen
  • Was genau wirst du tun, und welche Herausforderung setzt du dir?
  • Sorge für eine konzentrationsfördernde Umgebung
  • Ordne der Aufgabe einen verbindlichen Zeitblock zu
  • Vermeide Unterbrechungen und Ablenkungen aus
  • Beherrsche deine Werkzeuge

Für alle, die schon etwas Übung haben, genügt vermutlich auch eine kürzere Version des Rituals. Ich selbst habe mit folgenden Schritten gute Erfahrungen gemacht:

  • Tee kochen
  • Ziel festlegen (z. B. „Blog-Eintrag veröffentlichen“, „Entwurfsfassung Kapitel 3.1.3 schreiben“, etc.)
  • Zeit festlegen (z. B. 17 bis 19 Uhr)
  • Ablenkungen und Unterbrechungen abstellen (z. B. alle nicht benötigten Programme bzw. Webseiten schließen, Handy in den Flug-Modus stellen, Kopfhörer mit „White Noise“ aufsetzen)
  • Los!

Die anderen von Pavlina genannten Punkte wie „Definiere den Zweck der Aufgabe“ oder „Beherrsche Deine Werkzeuge“ sind ebenfalls sehr wichtig, aber aus meiner Sicht eher grundsätzlich zu klären. Sie müssen daher nicht Teil des täglichen Rituals sein.

Wenn ich erfolgreich in den Flow-Kanal eingetaucht bin (erfahre mehr), arbeite ich dann oft noch ein wenig über die selbst festgelegte Zeit hinaus weiter, ohne dass mich das eine Willensanstrengung kosten würde. Für mich ist das ein klarer Hinweis darauf, wie wichtig es ist, routiniert in konzentrierte Arbeitsphasen einsteigen zu können.

Wie gelangst Du in den Zustand tiefer Konzentration? Hinterlass einen Kommentar!

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Creative Commons LizenzvertragBildnachweis: focus by Dimitris Kalogeropoylos on flickr.com (creative commons-Lizenz, bestimmte Rechte vorbehalten: CC BY-SA 2.0)