Kleine Quellenkunde für Wissensarbeiter

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von Jochen Plikat

Kreative, fokussierte Arbeit braucht Phasen tiefer Konzentration. Wie lässt sich dieser Zustand, bei dem man mit etwas Übung auch erfüllende Flow-Erlebnisse haben kann, regelmäßig erreichen und über längere Zeit halten?

In jedem Fall gelingt fokussiertes Arbeiten im Flow-Kanal am besten, wenn Du Quellen für Unterbrechungen bewusst als solche wahrnimmst und Strategien entwickelst, mit denen Du sie unter Kontrolle bekommst. Vollständig vermeiden lassen sie sich kaum, es sei denn Du bist bereit, Dich mit Papier und Bleistift in ein Schweigekloster zurückzuziehen. Hier ein paar Ideen, wie Du auch im Alltag mit ihnen umgehen kannst:

Quelle 1: E-Mail, Chat, sms, soziale Medien
Wenn Du feststellst, dass Dich Benachrichtigungen und Status-Updates häufig unterbrechen, kann es sich lohnen, diese zeitweise konsequent von Deinem Radar zu verbannen. Das heißt vor allem, dass Du Mail- und Chatprogramme beenden und alle nicht für die Arbeit benötigten Webseiten schließen solltest. Oder zieh ganz einfach den Internet-Stecker aus der Dose bzw. deaktiviere die WLAN-Antenne Deines Rechners. Schalte auch Dein Handy stumm und deponiere es in einer Schublade oder Tasche.

Quelle 2: Menschen in Deinem Umfeld
Wenn Du häufig von Kolleginnen oder Kollegen, Deinem Partner oder Deiner Partnerin oder von Familienmitgliedern unterbrochen wirst, solltest Du mit ihnen besprechen, wann Du nicht gestört werden möchtest. In vielen Firmen mit Großraumbüros gilt z.B. das Tragen von Kopfhörern als Hinweis, dass jemand gerade nur in Ausnahmefällen angesprochen werden möchte. Probiere es aus — egal ob Du dabei Musik hörst oder nicht.

Quelle 3: Du selbst
Die Quelle für Unterbrechungen, die vielleicht am schwierigsten unter Kontrolle zu bekommen ist, liegt oft in uns selbst. In der buddhistischen Überlieferung wird der menschliche Geist daher oft als betrunkener Affe dargestellt, der wie wild von Ast zu Ast springt. Beobachte also genau, wann es Dir schwer fällt, Dich auf eine Sache zu fokussieren. Gehe den Gründen nach, wenn Du Aufgaben, die Du Dir selbst vorgenommen hast, immer wieder aus dem Weg gehst, indem Du Dich selbst ablenkst. Häufig spielt Über- oder Unterforderung eine Rolle. Sei dabei jedoch nachsichtig mit Dir. Wechsle bewusst zwischen Phasen hoher Konzentration und Produktivität, Phasen, in denen Du leichtere Aufgaben erledigst (E-Mails, Besprechungen, Anrufe, etc.) und Phasen der Erholung. Entwickle Rituale, die Dir helfen, diese Phasen voneinander abzugrenzen, z.B. indem Du morgens im Büro als erstes einen Tee kochst, den Internetstecker ziehst, einen Kopfhörer aufsetzt und zwei Stunden fokussiert an Deinem wichtigsten Projekt arbeitest.

Wie hältst Du Phasen fokussierten Arbeitens frei von Unterbrechungen? Hinterlass einen Kommentar!

Bildnachweis: Glen Artney Stream – HDR by Glen Artney on flickr.com (creative commons-Lizenz, bestimmte Rechte vorbehalten: CC BY 2.0)

 

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