von Jochen Plikat
Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen. (Mark Twain)
Die Formulierung von SMARTen, d.h. spezifischen, messbaren, aktionsorientierten, realistischen und terminierten Zielen gilt als gute Möglichkeit, um diffuse Träume und Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Hierbei ist es jedoch ebenfalls entscheidend, sich die Dimension der Zielsetzungen bewusst zu machen. Handelt es sich jeweils um ein kurzfristiges, mittelfristiges oder langfristiges Ziel? Du kannst Dir beispielsweise das Ziel setzen, bis zum Abend einen Bericht fertigzustellen (kurzfristiges Ziel), bis zum Ende des Jahres in eine größere Wohnung zu ziehen (mittelfristiges Ziel) oder bis zu Deinem 26. Geburtstag einen Abschluss in Kernphysik in der Tasche zu haben (langfristiges Ziel).
Diese verschiedenen Zieldimensionen kannst Du jedoch nur dann überblicken, wenn Du den Strom der täglichen Erledigungen ab und zu unterbrichst und Dir die Zeit nimmst, um Deine Zielsetzungen von einer höheren Warte aus zu betrachten.
David Allen prägte in diesem Zusammenhang die Metapher unterschiedlicher Flughöhen, auf die man sich regelmäßig begeben sollte. Die Frage lautet also: Wie sehen Deine Ziele aus, wenn Du sie von der „Startbahn“ aus betrachtest? Wie aus 100 oder 1000 Metern „Flughöhe”? Und wie schließlich von der „Reiseflughöhe” von 10.000 Metern aus? Sind große Lebensziele zu sehen? Sind sie aufeinander abgestimmt oder schließen sie sich gegenseitig aus?
Stephen Covey verwendet eine andere Metapher. Er vergleicht die tägliche Geschäftigkeit mit einem Marsch durch einen Dschungel, bei dem man mit der Machete in der Hand Aufgabe um Aufgabe aus dem Weg räumt. Manchmal lohne es sich aber, so Covey weiter, auf einen Baum zu steigen, um nachzusehen, ob man überhaupt den richtigen Dschungel durchquert.
Für die Planung kurzfristiger Ziele genügt meistens eine gewöhnliche Aufgabenliste, die im Rahmen einer täglichen Routine in der Regel in wenigen Minuten zusammengestellt werden kann. Es lohnt sich aber, auch mittel- und langfristige Ziele bewusst zu planen, denn allzu leicht verstrickt man sich in der Menge der täglichen Aufgaben und bleibt abhängig von all den Dingen, die auf dem einmal eingeschlagenen Weg zu erledigen sind. Egal, ob Du gerne alleine spazieren geht und über Deine Ziele nachdenkst, ob Du sie lieber aufschreibst oder ob Du sie im Gespräch mit einem Coach klären möchtest: Wenn Du Dir einmal pro Jahr ein paar Stunden oder einen ganzen Tag Zeit für einen Perspektivwechsel nimmst, steigen Deine Chancen auf mehr persönliche Unabhängigkeit massiv.
In diesem Sinne: Happy Independence Day!
Bildnachweis: Luna Flight by ozz13x on flickr.com (creative commons-Lizenz, bestimmte Rechte vorbehalten: CC BY 2.0)
Klicke auf „Blog über E-Mail folgen“ (siehe oben rechts auf der Startseite) und trage Deine Mailadresse ein, um wöchentlich einen Beitrag von wissensarbeiter bequem in Deinen Posteingang zu bekommen. (Ich garantiere, dass ich Deine Mailadresse unter keinen Umständen weitergebe und sie ausschließlich für diesen Zweck verwende. Meine Datenschutzerklärung findest Du über die Navigation dieser Seite.)
Du kannst den Beitrag auch über verschiedene soziale Medien weiterempfehlen (s. unten “Sharen mit”).
0 Gedanken zu “Auf die Flughöhe kommt es an”