PGP – endlich massentauglich?

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Drei große deutsche E-Mail-Anbieter haben im August 2015 eine Möglichkeit zur Verschlüsselung von Nachrichten mit PGP implementiert. In diesem 100. Beitrag auf Wissensarbeiter geht es um dieses Thema.

Die drei großen deutschen E-Mail-Anbieter gmx.de, web.de und 1&1 (alle drei
gehören zu United Internet) haben im August 2015 die Verschlüsselung
mit PGP in ihr Angebot integriert. Das ist sehr erfreulich, weil es sicher dazu beitragen wird, PGP bekannter zu machen. Ein ausführlicher Artikel auf Zeit Online beschreibt die Details (erfahre mehr).

Schon jetzt ist die Wirkung dieser Entscheidung beeindruckend: Seit August sind in den drei genannten Diensten 250.000 neue PGP-Schlüssel angelegt worden. Diese Zahl übertrifft die im gleichen Zeitraum weltweit veröffentlichte Zahl der Schlüssel fast um das Dreifache (erfahre
mehr
).

Trotzdem entbehrt es nicht einer gewissen Komik, wenn nun in vielen Pressemeldungen behauptet wird, PGP sei damit endlich „massentauglich“ geworden. Das ist es schon lange.

Für die verschlüsselte Kommunikation mit PGP brauchst Du – nicht erst seit
diesem Sommer – genau drei Dinge:

  1. Einen PGP-fähigen E-Mail-Client wie z. B. Thunderbird (mit der Erweiterung Enigmail).
  2. Ein Schlüsselpaar, das aus dem eigenen öffentlichen und privaten
    Schlüssel besteht.
  3. Den öffentlichen Schlüssel des Empfängers.

Der Berliner E-Mail-Anbieter mailbox.org hat einen Stiftfilm veröffentlicht, in
dem sehr anschaulich erklärt wird, wie PGP funktioniert:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=inxNRA4xK1Q]

Eine detallierte Anleitung findest Du hier.

Persönlich finde ich die Bearbeitung von E-Mails mit einem Mail-Client (z. B. Thunderbird) wesentlich komfortabler als mit einem Browser (z. B. Firefox). Für verschlüsselte E-Mails gilt das noch viel mehr. Trotzdem: Schön, dass United Internet die sichere E-Mail-Kommunikation vorantreibt.

Vielleicht fragst Du Dich jetzt: Und warum genau sollte ich mich mit dem Thema beschäftigen? Ich sehe mindestens drei gewichtige Argumente:

  • Die Entscheidung für oder gegen verschlüsselte Kommunikation betrifft nicht nur Dich selbst, sondern auch alle, mit denen Du in Kontakt
    stehst (erfahre mehr).
  • Verschlüsselte E-Mails bieten sehr guten Schutz vor Hackerangriffen, z. B. dem so genannten organizational doxing (erfahre mehr).
  • Verschlüsselte E-Mails sind auch ein politisches Statement gegen die ausufernde staatliche Überwachung der digitalen Kommunikation. Wie umfassend diese ist, wissen wir von einem Mann, dessen Gesichtszüge im Bild zu diesem Beitrag zu erkennen sind.

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Creative Commons LizenzvertragBildnachweis: GnuPG by Elsamuko (creative commons-Lizenz, bestimmte Rechte vorbehalten: CC BY-SA 2.0)

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