Fokussiert arbeiten mit Musik?

15906520_26f342ba39_oViele Wissensarbeiter empfinden Musik bei der Arbeit als Ablenkung. Musik kann aber auch helfen, wenn man Störungen ausblenden und in den Flow-Kanal kommen möchte.

Ich war lange bekennender Gegner von Musik bei der Arbeit. Meistens empfand ich sie mindestens als leicht störend. Je nach Tagesform hatte ich manchmal sogar den Eindruck, mich mit Musik überhaupt nicht länger als 20 Sekunden am Stück auf irgend etwas konzentrieren zu können. Wenn es in meinem Büro, das ich mit einer Kollegin teile, etwas unruhiger zuging, zog ich mich daher lieber in einen anderen Raum zurück, besonders dann, wenn ich gerade schreiben wollte (mehr zum Thema Schreiben findest Du hier und hier, zum Thema Flow-Kanal hier).

Der Raumwechsel verschaffte mir zwar oft ein paar Stunden wohltuender Ruhe. Es gab aber auch immer wieder Nachteile: Manchmal tauchte im Ausweichraum jemand auf, was mich zwang, zumindest ein paar Sätze lang zu kommunizieren (adieu, Flow). Auch hatte ich meine Unterlagen und Bücher nicht mehr griffbereit, so dass ich zwischendurch immer wieder in mein Büro gehen musste (nicht Sinn der Übung). Ab und zu hörte ich sogar aus zwei Richtungen Stimmen (nein, ich brauche keinen Psychiater, das lag an den dünnen Wänden und den Kollegen nebenan). Und zu allem Überfluss war meine Kaffeemaschine außer Reichweite.

Zur Zeit erprobe ich daher Weiterlesen

Schreiben im Zen-Modus

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Wie schafft man es, längere Zeit am Stück ohne Ablenkungen zu schreiben? Viele Wissensarbeiter versuchen das Problem mit minimalistischer Software zu lösen. Der Beitrag zeigt, wie sich auch mit gängigen Textverarbeitungsprogrammen im Zen-Modus arbeiten lässt.

Es ist längst eine Binsenweisheit, dass digitale Arbeitsumgebungen zu echten Produktivitätskillern werden können. E-Mail, Chat, soziale Netzwerke, die Weiten des Internet — es bedarf einiger Übung, fokussiert zu arbeiten, ohne sich von diesen unerschöpflichen Quellen der Ablenkung immer wieder aus dem Flow reißen zu lassen. Wenn man dagegen einen Zustand tiefer Konzentration erreichen und auch halten möchte, ist es meiner Erfahrung nach bereits eine große Hilfe, auf seinem Rechner alle Pop-ups, Beeps und Plings konsequent zu deaktivieren. Noch wirksamer ist es, Weiterlesen

Schlüsselqualifikationen (II): Die Kunst der Datensicherung

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Datensicherung? Komm mir doch nicht mit so einem langweiligen Thema. Ich bin hier am Arbeiten.

Das Thema Datensicherung kann man zu den klassischen Nerd-Themen zählen. Alle anderen Wissensarbeiter verfügen eher selten über ein ausgeprägtes Interesse an USB-Sticks, externen Festplatten, Cloud-Speichern und Synchronisationssoftware. Die Frage „Und, wie machst du so deine Backups?“ würde ihre Augen ebenso wenig zum Leuchten bringen wie die Frage „Und, wie stehst du zum Thema Anschnallen?“

Ich stelle sie trotzdem.

Auch wenn ich mit diesem Beitrag also riskiere, Dich zu langweilen (und mir einen — natürlich falschen — Ruf als Nerd zu erarbeiten): Weiterlesen

Schlüsselqualifikationen (I): Die Kunst des Aufschiebens

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Wer Dinge aufschiebt, gilt oft als unproduktiv, vielleicht sogar als Faulpelz. Für Wissensarbeiter kann die Kunst des Aufschiebens aber der Schlüssel zu echter Produktivität sein.

Von klein auf bekommen wir eingebläut, dass man Dinge möglichst gleich erledigen soll. “Was du heute kannst besorgen…”. Dagegen ist im Prinzip wenig einzuwenden. Wenn wir diese Maxime jedoch allzu strikt befolgen, kann es passieren, dass wir zwar ständig kleine Aufgaben erledigen, dass unsere wichtigen Projekte dadurch aber liegen bleiben.

Da wir heutzutage über verschiedene Kanäle ständig erreichbar sind, besteht an einem kontinuierlichen Nachschub an solchen Aufgaben meist kein Mangel. In dichter Abfolge Weiterlesen

Mit Luhmanns Zettelkasten neue Ideen erzeugen

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Der Soziologe Niklas Luhmann hat sein wissenschaftliches Werk mit Hilfe eines Zettelkastens geschrieben. Wie lässt sich dieses Werkzeug in einer digitalen Umgebung einsetzen?

Der 1998 verstorbene Soziologe Niklas Luhmann hat ein beeindruckendes wissenschaftliches Werk hinterlassen. Bei der täglichen Arbeit verwendete er einfache Zettel, auf die er alle wichtigen Gedanken notierte. Diese Zettel sortierte er nach einem ausgeklügelten System in einen Zettelkasten ein, den er über Jahrzehnte pflegte und der so zu einem erstaunlichen Umfang anwuchs.

In folgender Reportage erklärt Luhmann ab Minute 37:40 kurz den Zettelkasten und erlaubt einen Blick in sein Arbeitszimmer:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=qRSCKSPMuDc#t=2497]

 

Neben der stetig wachsenden Zahl der Zettel war das interne Verweissystem entscheidend, mit dem Luhmann sie miteinander verknüpfte. Durch dieses Verweissystem Weiterlesen

Warum man jeden Arbeitstag vom Ende her planen sollte

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Wann endet eigentlich der Arbeitstag eines Wissensarbeiters? Wer sich dieser Frage nicht stellt, verbringt leicht deutlich mehr Zeit am Schreibtisch als nötig.

Wenn klare äußere Vorgaben fehlen, kann man seinen Arbeitstag an verschiedenen selbst gezogenen „Ziellinien“ beenden, z.B. zu einer bestimmten Uhrzeit („zeitbasierte Ziellinie“), nach Erfüllung bestimmter Aufgaben („ergebnisbasierte Ziellinie“), wenn man müde ist („energiebasierte Ziellinie“) oder wenn man den diffusen Eindruck hat, dass es für heute ganz einfach reicht („gefühlsbasierte Ziellinie“).

Jedes dieser Kriterien hat Vor- und Nachteile: Weiterlesen

Finde neuen Fokus mit Warren Buffetts Not-to-do-Liste

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Wer sich mit zu vielen Projekten gleichzeitig beschäftigt, läuft Gefahr, in allen nur mittelmäßige Ergebnisse zu produzieren. Eine persönliche „Not-To-do-Liste“ kann dabei helfen, Energie in die wichtigsten unter ihnen zu lenken.

Vom legendären amerikanischen Investor Warren Buffett wird folgende Anekdote erzählt (u.a. von Scott Dinsmore, Drake Baer und Melanie Pinola):

Eines Tages soll Buffett seinen Piloten Steve gefragt haben, welche Projekte dieser im Leben verfolge. Schließlich arbeite Steve immer noch für ihn, aber in Wirklichkeit habe er doch sicher noch mehr vor? Steve antwortete, dass er natürlich viele Projekte habe und diese auch möglichst alle gleichzeitig vorantreibe. Nun bat Buffett den Piloten, Weiterlesen

Das waren 2014 die beliebtesten Beiträge auf wissensarbeiter

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In einer kurzen Rückschau möchte ich heute an die fünf beliebtesten Beiträge des Jahres 2014 erinnern.

Vielleicht findest Du in den Tagen zwischen den Jahren die Zeit, um einen dieser Beiträge noch einmal zu lesen.

Welchen Beitrag auf wissensarbeiter fandest Du im vergangenen Jahr besonders interessant? Hinterlass einen Kommentar!

Bildnachweis: Owl Eyes by Greg Clarke on flickr.com (creative commons-Lizenz, bestimmte Rechte vorbehalten: CC BY 2.0)

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Ziellinie in Sicht?

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Als Wissensarbeiter können wir uns unsere Arbeitszeit oft frei einteilen. Wie bestimmen wir aber, wann unser Arbeitstag endet?

Die Fließbandarbeiter früherer Zeiten hatten es schwer. Eines war aber klar: wenn die Werkssirene heulte, war ihr Arbeitstag zu Ende. Auch heute kann man in vielen Berufen vergleichsweise einfach festlegen, wann es „genug“ ist, z.B. an der Zahl der reparierten Wasserhähne oder der erfolgreichen Blinddarm-Operationen. Woran merkt aber ein Wissensarbeiter, dass er sein Tagwerk vollbracht hat?

Dieser Frage ging kürzlich Jullien Gordon in einem lesenswerten Beitrag auf LinkedIn nach. Er nennt dort Weiterlesen

Von Fettbränden und Soda-Brücken

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Als Wissensarbeiter treibt uns oft die Frage um, wie wir unsere Effizienz steigern können. Dabei vergessen wir oft einen anderen, im Grunde viel wichtigeren Aspekt guter Arbeit: die Effektivität. Im Beitrag geht es um den fundamentalen Unterschied zwischen den beiden Begriffen.

In der Alltagssprache verwechseln wir oft Effektivität und Effizienz. Wenn wir sagen: „Ich war in letzter Zeit einfach nicht besonders effektiv!“, meinen wir meist, dass wir nicht besonders effizient gearbeitet haben. In der Management-Literatur wird hingegen zwischen Effizienz und Effektivität klar unterschieden: Weiterlesen