K-9, eine Android-App für PGP

Lange suchte man für Android vergeblich nach einer guten Open Source-Mail-App mit zeitgemäßer PGP-Unterstützung. K-9 und OpenKeychain haben diese Lücke endlich geschlossen.

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Bei der Suche nach einer guten Mail-App für Android mit PGP-Unterstützung stößt man schon seit Jahren sehr schnell auf K-9 (der Name ist eine Anspielung auf das englische Wort für Polizeihund, “canine” – vermutlich deshalb wurde als Programmsymbol ein (Roboter-)Hundekopf gewählt).

Bisher endete die Erfahrung mit K-9 und PGP aber meist in tiefem Frust: Die App unterstützte in Verbindung mit der Kryptographie-App APG, später mit deren Nachfolgerin OpenKeychain, bis Anfang 2017 nur den älteren PGP/Inline-Standard. Damit ließen sich aber ausschließlich verschlüsselte E-Mails in reinem Textformat bearbeiten. Die Verschlüsselung von Anhängen wurde ebenfalls nicht unterstützt. Ein weiteres Problem von K-9 und APG war der, gelinde gesagt, eher dürftige Bedienkomfort im Umgang mit verschlüsselten E-Mails. Weiterlesen

Was wir von Hillary Clinton über sichere E-Mails lernen können

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In wenigen Tagen werden wir wissen, wer im Januar 2017 ins Weiße Haus einziehen wird. Falls der neue Hausherr dann Donald Trump heißt, könnte das auch an Hillary Clintons nachlässigem Umgang mit E-Mails liegen.

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Man sollte meinen, dass Politikerinnen und Politiker die Sprengkraft geleakter E-Mails inzwischen kennen und entsprechend vorsichtig mit diesem Medium umgehen. Aber anscheinend halten viele es weiterhin für ausreichend, ihre Nachrichten mit einem schwachen Passwort zu schützen. Von einer solchen Nachlässigkeit ist aktuell bekanntlich die amerikanische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton betroffen. Sie hat in ihrer Zeit als US-Außenministerin anstelle eines offiziellen, speziell gesicherten E-Mail-Servers einen privaten Server der Familie genutzt. Zudem wurden Anfang 2016 tausende E-Mails gehackt, und zwar nicht durch einen Angriff auf ihren Account, sondern auf die privaten Accounts verschiedener Mitarbeiter. Es zeigte sich, dass diese noch schlechter als ihr eigener Account gesichert waren. Ja, man vergisst leicht, dass es sich mit sicherer Kommunikation ähnlich verhält wie mit dem Streiten: Es gehören immer zwei dazu (erfahre mehr). Weiterlesen

Sag beim Abschied leise Servus


Die SMS zählt zu den unsichersten Kommunikationswegen. Es ist Zeit, dass wir uns von ihr verabschieden.

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Die SMS hält sich erstaunlich hartnäckig. Die Zahl der verschickten Nachrichten ist zwar zwischen 2012 und 2015 um ca. 75% zurückgegangen. Trotzdem wurden 2015 in Deutschland immer noch fast 40 Millionen SMS pro Tag verschickt. Zum Vergleich: Im selben Jahr wurden pro Tag 667 Millionen WhatsApp-Nachrichten verschickt – mehr als das 16fache. Die SMS stirbt also, aber sie stirbt langsam. Das könnte daran liegen, dass es sich um einen Kommunikationsweg handelt, der mit ausnahmslos allen Mobiltelefonen funktioniert. Niemand muss eine spezielle App installieren, um eine SMS zu senden oder zu empfangen. Sogar uralte Geräte kommen mit einer SMS spielend klar. Das gilt ansonsten nur noch für eine andere Basisfunktion von Mobiltelefonen: dem Telefonieren. Weiterlesen

Die Mitleser


Der Internetkonzern Yahoo ist seit längerer Zeit auf Schlingerkurs. Jetzt kam die Information an die Öffentlichkeit, dass die E-Mails aller Yahoo-Nutzer in staatlichem Auftrag gescannt wurden.

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Yahoo kommt auch 4 Jahre, nachdem Marissa Mayer das Ruder übernommen hat, nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Jetzt stellte sich heraus, dass Yahoo 2015 in einer geheimen Gerichtsanordnung angewiesen wurde, alle über Yahoo-Server verschickten oder empfangenen Nachrichten und sonstigen Daten zu scannen – und dass Yahoo kooperiert hat.

Solche Anweisungen sind in den USA in der Regel mit einem Maulkorberlass versehen (gag order), das heißt die betroffene Person oder Firma darf unter Strafandrohung nicht über die Anweisung sprechen. In diesem Licht ist dann auch der Eiertanz zu bewerten, den Yahoo beim Dementieren vollführt hat (erfahre mehr). Die Beschwichtigung der Nutzer, die er beabsichtigt, kann man getrost ignorieren. Yahoo hat, kurz vor der geplanten Übernahme durch Verizon, sein #yahoogate. Weiterlesen

Das sind die besten E-Mail-Anbieter

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Die Stiftung Warentest hat auch in diesem Jahr wieder führende E-Mail-Anbieter getestet. Das Ergebnis sollte uns alle interessieren.

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Die Stiftung Warentest hat in einem aktuellen Test 15 E-Mail Anbieter untersucht, die auf dem deutschen Markt eine wichtige Rolle spielen. Wie schon im Vorjahr sind zwei Berliner Dienste, Posteo und Mailbox.org, wieder auf den Spitzenplätzen gelandet, jeweils mit der Note 1,4. Die in Deutschland beliebten Anbieter gmx.de und web.de belegen mittlere Plätze. Gmail bildet mit der Gesamtnote 3,4 das Schlusslicht. Der Testbericht ist hier hinter einer Paywall nachzulesen, die Ergebnisse werden aber auch auf kostenlos zugänglichen Seiten zusammengefasst und kommentiert, z. B. hier und hier.

Dieses Thema ist für die Tester eine brisante Angelegenheit, weil ihnen vor einem Jahr erhebliche Fehler unterliefen. Dies führte am Ende dazu, dass der damals vorgelegte Testbericht widerrufen und eine ausführliche Gegendarstellung veröffentlicht werden musste – eine riesige Blamage für die Stiftung Warentest. Man wollte nun bei der Neuauflage des E-Mail-Tests sauberer arbeiten. Daher begleiteten diesmal Experten der getesteten Dienste das Verfahren. Weiterlesen

Daten von 500 Millionen Yahoo-Nutzern gehackt

Und wieder geht ein großer Hack durch die Schlagzeilen. Diesmal hat es Yahoo getroffen. Im Beitrag steht, was Nutzer jetzt tun sollten.

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Hackerangriffe auf große Internetfirmen sind in den letzten Jahren zur Regel geworden (erfahre mehr). Diesmal hat es den ohnehin angeschlagenen Konzern Yahoo getroffen: Nach Medienberichten wurden bei einem Angriff Ende 2014 die Daten von über 500 Millionen Nutzern gestohlen: Passwort-Hashes, aber auch sonstige Daten wie Handynummern und Sicherheitsfragen inklusive der passenden Antworten.

Wie immer in solchen Fällen sind jetzt auch die Nutzer gefragt. Was ist zu tun? Weiterlesen

WhatsApp: So widerspricht man den neuen Datenschutzbestimmungen

WhatsApp hat neue Datenschutzbestimmungen. Sie erlauben es dem Anbieter, bestimmte Nutzerdaten an den Mutterkonzern Facebook weiterzugeben. Noch können Nutzer dem aber widersprechen – wenigstens zum Teil.

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Egal ob man WhatsApp liebt oder hasst – fast alle nutzen es. Auch wenn man eigentlich lieber eine Chat-Anwendung mit hohen Datenschutzstandards wie Telegram, Signal oder Wire nutzen möchte, kommt man daher kaum um WhatsApp herum. Das ist vor allem in Zusammenhang mit Gruppen oft ein Problem: “WhatsApp-Verweigerer” sind dann darauf angewiesen, dass ihnen jemand aus der Gruppe die wichtigsten Nachrichten auf einem anderen Kanal zukommen lässt. Mit anderen Worten: Dass ihnen jemand eine Extrawurst brät. Weiterlesen

Seafile, der sichere Cloud-Speicher

Seafile ist eine inzwischen auch für private Nutzer sehr attraktive Cloud-Software. Wer keinen eigenen Server betreiben will, kann sich sehr günstigen Speicherplatz mieten, der höchsten Datenschutzansprüchen genügt.

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Als ich kürzlich auf einer Grillparty war, kam das Thema zur Sprache, wie man sich sinnvoll vor Datenverlust schützen kann. Eine Psychotherapeutin, die unter den Gästen war, sagte, dass sie zwar regelmäßig Backups auf einer externen Festplatte mache. Das beruhige sie aber nur teilweise, denn falls ihre Wohnung einmal von Einbrechern ausgeräumt werden sollte, würden möglicherweise auch alle Datenträger verschwinden. Und in die Cloud laden könne sie Patientendaten aus Datenschutzgründen schließlich auch nicht. Weiterlesen

Brauchen Smartphones Hintertüren?

 

Es ist ein lange gehegter Wunsch von Sicherheitsbehörden, jederzeit leicht auf Daten zugreifen zu können – selbst wenn diese verschlüsselt sind. Schwache Verschlüsselung und digitale Hintertüren sorgen aber insgesamt nicht für mehr, sondern für weniger Sicherheit.

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Amerikanische Sicherheitsbehörden fordern mit Unterstützung der Regierung von führenden Herstellern von Telekommunikationsgeräten, dass diese in ihre Geräte so genannte Hintertüren einbauen. Diese sollen es den Sicherheitsbehörden ermöglichen, im Rahmen von Ermittlungen auf die Kommunikationsdaten von Kriminellen zuzugreifen. Die Hersteller wehren sich mit dem Argument, dass Hintertüren das Vertrauen und die Sicherheit aller Kunden unterminieren würden. Bürgerrechtsorganisationen wenden zudem ein, dass das Recht auf Privatsphäre schwerer wiege als die Interessen der Behörden. Programmierer geben darüber hinaus zu bedenken, dass Systeme entweder sicher oder unsicher sind. Sie können keine Dienstausweise und Durchsuchungsbefehle überprüfen, wenn jemand an die digitale Hintertür klopft. Hintertüren seien also allgemein unsicher – nicht nur Behörden, sondern auch Kriminelle, Hacker und fremde Geheimdienste könnten sie öffnen. Schließlich lenkt die Regierung ein, die Forderungen nach digitalen Hintertüren sind vom Tisch. Weiterlesen

EFF: Microsoft labt sich an Nutzerdaten – mal wieder

Führst du mich einmal hinters Licht, Schande über dich; führst du mich zweimal hinters Licht, Schande über mich. (Chinesisches Sprichwort)

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Microsoft hat in den letzten Monaten viel Schelte für seine aggressive Verteilung des Upgrades von Windows 7 auf Windows 10 bezogen – vermutlich zu Recht. Phasenweise häuften sich sogar Meldungen, dass das klassische “Wegklicken” (X) der Upgrade-Benachrichtigung bei manchen Versionen des Upgrade-Managers soviel bedeutete wie “Ja, ich will!” (erfahre mehr). Auch wegen des großzügigen Sammelns von Nutzerdaten steht Microsoft seit der Einführung von Windows 10 in der Kritik. Weiterlesen