Seafile ist eine inzwischen auch für private Nutzer sehr attraktive Cloud-Software. Wer keinen eigenen Server betreiben will, kann sich sehr günstigen Speicherplatz mieten, der höchsten Datenschutzansprüchen genügt.
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Als ich kürzlich auf einer Grillparty war, kam das Thema zur Sprache, wie man sich sinnvoll vor Datenverlust schützen kann. Eine Psychotherapeutin, die unter den Gästen war, sagte, dass sie zwar regelmäßig Backups auf einer externen Festplatte mache. Das beruhige sie aber nur teilweise, denn falls ihre Wohnung einmal von Einbrechern ausgeräumt werden sollte, würden möglicherweise auch alle Datenträger verschwinden. Und in die Cloud laden könne sie Patientendaten aus Datenschutzgründen schließlich auch nicht.
Es stimmt tatsächlich, dass man Backups immer an mehreren Orten aufbewahren sollte. Beispielsweise ist es eine schlechte Idee, sie alle zusammen in einem Rucksack durch Berlin zu tragen (erfahre mehr). In jedem Fall sollte man alle Datenträger verschlüsseln, denn selbst wenn man die Backups noch hat, kann es doch sehr unerfreulich sein, wenn private Daten in fremde Hände gelangen (erfahre mehr).
Ebenso stimmt es, dass viele Cloud-Dienste wie Dropbox oder Google Drive die Daten der Nutzer nicht in befriedigender Weise schützen – das heißt, sie verschlüsseln sie nicht Ende-zu-Ende. Insofern ist bei der Frage, ob man sensible Daten auf deren Server laden sollte, durchaus Zurückhaltung angebracht: Erstens ist es denkbar, dass die Anbieter selbst auf die Daten zugreifen (oder von Behörden dazu gezwungen werden); zweitens hat jeder Hacker, der sich erfolgreich Zugriff auf ein Nutzerkonto verschafft, auch Zugriff auf die dort gespeicherten Daten.
Wer Daten sicher in der Cloud speichern möchte, sollte daher Seafile in Erwägung ziehen. Diese Software wird inzwischen auch an vielen Universitäten eingesetzt, z. B. an der Humboldt-Universität zu Berlin (erfahre mehr).
Seafile hat im Vergleich zu anderen Programmen und Diensten mehrere Vorteile:
- Die Software ist quelloffen (Open Source), so dass “Hintertüren” ausgeschlossen werden können (erfahre mehr).
- Es gibt Clients für alle gängigen Betriebssysteme.
- Jeder Ordner der obersten Hierarchieebene (“Bibliothek”) kann mit einem eigenen Passwort (besser mit einer Passphrase, erfahre mehr) verschlüsselt werden.
Besonders der letzte Punkt ist entscheidend: Wenn man in Seafile eine neue Bibliothek anlegt und dabei die Verschlüsselung aktiviert, dann sorgt man dafür, dass die in dieser Bibliothek gespeicherten Daten ausschließlich auf dem jeweiligen Endgerät entschlüsselt werden. Auf dem Transportweg und auf dem Server sind alle Daten dagegen stark verschlüsselt, so dass nicht einmal der Anbieter (oder irgendjemand sonst) sie entschlüsseln kann. Das kann nur der Nutzer mit der selbst gewählten Passphrase, die nur er kennt.
In einer verschlüsselten Seafile-Bibliothek kann man auch Patientendaten und andere vertrauliche Dokumente bedenkenlos in der Cloud speichern. Vor Datenverlusten ist man dann selbst im Falle eines Einbruchs gut geschützt.
Günstigen Seafile-Speicherplatz kann man z. B. bei luckycloud.de oder bei oCloud.de mieten.
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Beitrag aktualisiert am 14.10.2018.
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Seafile, der sichere Cloud-Speicher by Jochen Plikat is licensed under CC BY-NC-ND 4.0.
Bildnachweis: Safe Vault by DasWortgewand is licensed under CC0 Public Domain.
Hi, guter Artikel, nur leider nicht mehr aktuell. Die Adresse ist nicht mehr verfügbar und der Hoster scheint nicht mehr in seinem oben beschriebenen Leistungsumfang zu existieren. Sehr sehr schade. Im Moment verwende die ich eigens gehostete Lösung „Nextcloud“ (https://nextcloud.com/).
Danke für den Hinweis! Ich nutze inzwischen ebenfalls vorwiegend Nextcloud. Seafile-Speicher kann man z. B. bei luckycloud.de günstig mieten, Seafile- oder Nextcloud-Speicherplatz gibt’s ebenfalls günstig z. B. bei ocloud.de