Wie man ein Android-Gerät mit einem Laptop synchronisiert (1)

Smartphones enthalten wertvolle Daten. Wie überträgt man diese auf ein anderes Gerät, ohne die Server von Google zu benutzen?

Geschätzte Lesezeit für diesen Artikel: 5 Minuten

Daten sind bekanntlich der Rohstoff, auf denen das Geschäftsmodell von Google, Facebook & Co. beruht. Deren Kunden sind andere Firmen. Diese bezahlen viel Geld dafür, dass ihre Werbeanzeigen auf den genannten Plattformen nicht an irgendwen, sondern an genau jene Nutzer ausgeliefert werden, die an dem beworbenen Produkt interessiert sein könnten. Wir Nutzer sind daher nicht die Kunden von Google, Facebook & Co. – sondern ihr Produkt.

Jeder kennt das Phänomen zur Genüge aus eigener Erfahrung: Man hat beispielsweise mit Google nach Angeboten für Laufschuhe gesucht und bekommt danach Werbeanzeigen für Laufschuhe, Funktionskleidung, Energy-Drinks und Aktivreisen zu sehen. Da durch unsere Suchanfragen im Laufe der Zeit ein sehr präzises Bild über uns entsteht, raten viele Datenschützer zu Suchmaschinen, die keine Nutzerprofile anlegen, z. B. DuckDuckGo oder Qwant.

Besonders viele Daten kann Google von allen Nutzern eines Android-Smartphones sammeln, z. B. Standortdaten, Adress- und Kalenderdaten und vieles mehr. Als Faustregel gilt, dass die voreingestellte oder bequemste Lösung immer die ist, mit der Google den reichsten Datenschatz einsammeln kann.

Dies betrifft nicht nur die Dienste und Apps von Google selbst, sondern auch Apps von anderen Anbietern. Ein schönes Beispiel hierfür ist WhatsApp. WhatsApp-Nachrichten werden seit 2016 automatisch verschlüsselt (erfahre mehr). WhatsApp legt zudem täglich automatisch ein lokales Backup aller Nachrichten an, das ebenfalls verschlüsselt wird. Wie speichert man aber außerhalb des Geräts ein Backup – für den Fall, dass dieses einmal kaputt gehen oder gestohlen werden sollte?

Die bequemste Lösung besteht darin, in den WhatsApp-Einstellungen das automatische Backup in Google Drive zu aktivieren (siehe Screenshot). Von dort lassen sich die Daten leicht wieder auf ein neues Gerät einspielen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die Backup-Datei wird unverschlüsselt gespeichert. Der Preis für ein bequemes Backup der WhatsApp-Nachrichten auf Google Drive besteht also darin, dass der ursprünglich sehr gute Schutz der Daten ausgehebelt und der bei Google gespeicherte Datenberg wieder ein wenig höher wird.

Neben den Backups von wichtigen Daten auf dem Smartphone kann es aber noch weitere Gründe geben, sie auf einen Server und von dort evtl. weiter auf ein anderes Gerät zu kopieren. Dies gilt vor allem für selbst aufgenommene Fotos und Videos. Wir wollen sie in der Regel bearbeiten, sortieren, löschen oder auf eine externe Festplatte verschieben, und das geht meist auf einem Laptop oder Desktop-Rechner wesentlich besser als auf dem Smartphone selbst.

Schließlich gibt es noch den Fall, dass wir Dateien auf herkömmlichen Rechner erstellen, die wir zu einem späteren Zeitpunkt auf einem Android-Gerät nutzen wollen. Ich selbst nutze diese Funktion beispielsweise regelmäßig für meine Seminare. Zuvor erstellte Materialien kann ich mir auf diese Weise im Seminar bequem auf einem Tablet anzeigen lassen – das lästige Ausdrucken entfällt.

Wir haben für das Synchronisieren zwischen einem Android-Gerät und einem Laptop oder Desktop-Rechner (Windows/Mac/Linux) also vorwiegend folgende Szenarien:

  1. Backup eines beliebigen Ordners auf dem Android-Gerät (z. B. WhatsApp-Backup-Ordner, one-way-Synchronisation zum Rechner)
  2. Synchronisation eines beliebigen Ordners auf dem Android-Gerät mit einem beliebigen Ordner auf dem Rechner (z. B. Fotos, two-way-Synchronisation zwischen Smartphone und Rechner)
  3. Synchronisation eines beliebigen Ordners auf dem Rechner mit einem beliebigen Ordner auf dem Android-Gerät (z. B. selbst erstellte PDFs, one-way- oder two-way-Synchronisation zwischen Rechner und Smartphone)

Dies lässt sich aktuell mit den Bordmitteln von Android-Smartphones nicht bewerkstelligen, ohne dass man dabei sensible Daten auf Google-Servern speichert. Im nächsten Beitrag soll es daher darum gehen, wie man das geschilderte Problem mit einer alternativen Herangehensweise lösen kann. Lies hier weiter.

Wie sicherst Du die Daten, die auf Deinem Android-Gerät anfallen? Hinterlass einen Kommentar!

Findest Du diesen Beitrag interessant?
→ Unterstütze diese Seite mit einer Spende (entweder via PayPal in € oder in einer Kryptowährung, Details siehe oben rechts auf dieser Seite)
→ Teile den Beitrag mit Deinen Freunden (klicke unten auf einen der Buttons)
→ Folge dem Autor auf Twitter (@JochenPlikat)
→ abonniere neue Beiträge als E-Mail (klicke oben rechts auf „Folgen“)

Wie man ein Android-Gerät mit einem Laptop synchronisiert (1) by Jochen Plikat is licensed under a CC BY-NC-ND 4.0 license
Bildnachweis: Home Office by Free-Photos is licensed under the CC0 Creative Commons license.

0 Gedanken zu “Wie man ein Android-Gerät mit einem Laptop synchronisiert (1)

  1. Pingback: Don’t be evil |

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert