Quelle: Internet

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Wie lassen sich Online-Quellen korrekt zitieren? Im Beitrag wird erklärt, wie man mit Hilfe von Zotero nach den Regeln der Kunst auf Fundstellen im Internet verweist.

Schon heute kommt kaum eine wissenschaftliche Publikation ohne den einen oder anderen Verweis auf eine Online-Quelle aus. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass dieser Trend in den kommenden Jahren deutlich zunehmen wird.

Ich möchte heute allerdings nicht auf die Frage eingehen, welche dieser Online-Quellen in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden können (nein, Wikipedia gehört nicht dazu). Vielmehr soll es darum gehen, wie eine solche Quelle zitiert werden kann.

Bekanntlich gibt es verschiedene Zitierweisen. Ich beziehe mich hier auf die so genannte Harvard-Zitierweise, aber die Überlegungen sind auf andere Zitierweisen übertragbar.

Bei der Harvard-Zitierweise wird die Belegstelle nicht als Fußnote, sondern im Fließtext in Klammern angegeben. Ein Zitat könnte also so aussehen:

„Eine der größten Beschränkungen, unter denen die politische Philosophie der Gegenwart leidet, ist ihre Abkoppelung von der Gesellschaftsanalyse und damit die Fixierung auf rein normative Prinzipien.“ (Honneth 2011: 14)

Ins Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit wäre dann einzutragen:

  • Honneth, Axel (2011): Das Recht der Freiheit: Grundriss einer demokratischen Sittlichkeit. Berlin: Suhrkamp.

Dieser Eintrag wurde mit dem Zitationsmanager Zotero erzeugt, der Zitationsstil ist Harvard Reference format 7 (author-date, German). Es gibt mehrere Tausend andere Zitationsstile. Viele von ihnen sind für Zotero verfügbar und können leicht nachinstalliert werden (lies zu den Vorteilen der Arbeit mit einem Zitationsmanager hier weiter).

Mit der Harvard-Zitierweise lässt sich ein aufgeblähter Fußnotenapparat vermeiden, so dass sich ein sehr ansprechendes Druckbild ergibt. Die Überprüfbarkeit bleibt in vollem Umfang erhalten, denn jeder Leser kann durch einen Blick ins Literaturverzeichnis die Herkunft des Zitats schnell ermitteln und es ggf. in seinem Originalzusammenhang nachlesen.

Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, Online-Quellen nach dem selben Prinzip zu zitieren wie gedruckte Texte. Idealerweise sollte die Quelle hierfür mindestens einen namentlich genannten Autor, einen Titel und ein Erscheinungsjahr bzw. -datum haben. Außerdem ist beim Zitieren von Online-Quellen der Tag zu nennen, an dem das Dokument abgerufen wurde, und natürlich die genaue Adresse der Seite (URL).

In Zotero — zumindest in Version 4 für Mac, die ich aktuell nutze — lässt sich der Dokumenttyp „Webseite“ beim Erfassen neuer Einträge allerdings zunächst nicht finden. In der alphabetischen dropdown-Liste steht nach „Vortrag“ direkt „Wörterbucheintrag“. Das Fehlen der Eintragsart „Webseite“ an dieser Stelle ist vermutlich ein Programmierfehler, der in einer der nächsten Versionen behoben werden dürfte. Man kann aber erst einmal so tun, als sei der Online-Beitrag, den man zitieren möchte, in gedruckter Form erschienen und ihn als „Zeitschriftenartikel“ erfassen. Sobald die Daten inklusive URL eingetragen sind, kann man im Datenblatt den Dokumenttyp (= Eintragsart) nachträglich in „Webseite“ ändern. Jetzt erscheint auch das Feld „heruntergeladen am“, in das man das aktuelle Datum eintragen kann.

Wenn man eine auf diese Weise erfasste Webseite nach dem oben genannten Zitationsstil ins Literaturverzeichnis einträgt, sieht das Ergebnis dann z. B. so aus:

(Das fehlende „t“ in der URL ist kein Tippfehler, sondern wurde bei der Erstellung der Webseite vergessen.)

Im Fließtext kann man nun durch den knappen Verweis auf (Sarasin 2009) diese Online-Quelle gleich behandeln wie eine gedruckte Quelle. So lässt sich dort die — für das Druckbild immer äußerst unschöne — Angabe der URL vermeiden.

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Weitere Informationen zum Umgang mit Online-Quellen im Rahmen der Harvard-Zitierweise finden sich hier (englisch).

Bildnachweis: Finger Touch Hand Structure by geralt is licensed as CC0 Public Domain.

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