Von der Quälerei zum Flow: 5 Ideen für einen besseren Umgang mit komplexen Aufgaben

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von Jochen Plikat

Ich fühle mich wie ein Moskito am FKK-Strand. Ich weiß, was zu tun ist. Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll. (Pat Riley)

Die meisten kennen das Gefühl, das hier so schön auf den Punkt gebracht wird. Formuliert hat den Satz meinen unseriösen Quellen zufolge der amerikanische Basketball-Coach Pat Riley. Womit sollte man bei einer großen und komplexen Aufgabe anfangen? Und wie sieht die Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte aus?

Bei der Arbeit dürfte manchen jedoch das Problem eher fremd sein. Am Fließband, an der Kasse oder hinter dem Tresen stellt sich die Frage vermutlich selten: Weiterlesen

7 Gründe für die Arbeit mit einem Zitationsmanager

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von Jochen Plikat

Wer wissenschaftlich arbeitet, muss in der Regel dutzende, bei längeren Projekten manchmal hunderte Titel Forschungsliteratur überblicken. Jeder dieser Titel will gesichtet, gelesen, exzerpiert und, falls er wörtlich oder auch nur sinngemäß in die eigenen Ausführungen einfließt, als Literaturangabe sauber zitiert werden. Seit die Spitzenpolitiker zu Guttenberg, Koch-Mehrin und Schavan zu ex-Doktoren (und teilweise auch zu Ex-Spitzenpolitikern) geworden sind, dürfte niemand mehr daran zweifeln, dass nicht nur Universitäten das Thema sehr ernst nehmen, sondern dass auch die Öffentlichkeit inzwischen feine Antennen hat, wenn es um Plagiate Nachlässigkeiten beim Zitieren geht.

Auch wenn man nicht ganz so tief fallen kann wie von einem Ministersessel aus, sollte es doch aus Gründen der so genannten guten wissenschaftlichen Praxis, aber schlicht auch im Sinne des fair play eine Selbstverständlichkeit sein, Quellen sorgfältig anzugeben. Wer dabei dennoch einen lesbaren Text schreiben möchte, sollte im Text selbst mit Kurzverweisen arbeiten (z.B. nach der Harvard-Methode) und die vollständigen Literaturangaben erst am Ende als alphabetisches Literaturverzeichnis einfügen. Unabhängig von der gewählten Zitierweise gilt aber, dass Weiterlesen

Kanalschwimmer gesucht: Die Psychologie der optimalen Erfahrung

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Wie kommt es eigentlich, dass Menschen nach körperlich oder geistig anstrengenden Tätigkeiten „süchtig“ werden?

Hier nur wenige Beispiele aus einer beliebig verlängerbaren Liste: auf hohe Berge steigen; Schach spielen; lange Strecken laufen; Bücher schreiben; Herzen transplantieren; Computeranwendungen programmieren; Flaschenschiffe bauen; Algebra-Aufgaben lösen (ja, auch das lieben manche…); fremde Sprachen sprechen; usw.

Folgt man der Erklärung des ungarisch-amerikanischen Psychologen Mihály Csíkszentmihályi (die Aussprache kann ich mir inzwischen halbwegs merken, bei der Schreibung muss ich immer wieder nachschlagen), kommt das teils leidenschaftliche Interesse an solchen körperlich oder geistig anstrengenden Tätigkeiten daher, dass Weiterlesen

Datenschutz – Privatsache oder öffentliche Aufgabe?

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Wer seine Daten unverschlüsselt durchs Internet schickt, braucht sich nicht zu wundern, wenn Big Brother mitliest. So könnte man eine Haltung zum Thema Privatsphäre zusammenfassen. Wenn Staaten und Konzerne Datenschutz systematisch aushöhlen, müsse eben jeder angemessen reagieren. Einige Ideen, wie das gehen könnte, finden sich auch in diesem Blog.

Es ist ja auch was dran — wir alle können unsere Daten schon heute besser schützen, indem wir Weiterlesen

7 Tipps für mehr Einfälle und weniger Vorfälle

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Für Denker von Sokrates bis Nietzsche war klar: nur im Gehen kommen gute Gedanken zustande. Letzterer, ein passionierter Wanderer, empfiehlt in Ecce Homo: „Trau keinem Gedanken, der im Sitzen kommt!“

Genau dies tun jedoch Denker Wissensarbeiter wie wir tagaus, tagein. Verbringen den größten Teil unserer Arbeitszeit an einem Rechner, und das heißt eben auch: im Sitzen. Manchmal frage ich mich, ob das wirklich der Höhe- und Endpunkt der Entwicklung des Menschen sein kann: Weiterlesen

Ohne Hosen in der Wolke?

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Einer der ganz großen digitalen Trends der letzten Jahre ist das so genannte „Cloud Computing“. Es beruht auf der Idee, dass Dateien nicht mehr nur auf der lokalen Festplatte, sondern gleichzeitig auch auf einem Server gespeichert werden. Bekannte Dienste sind u.a. Dropbox, google drive, OneDrive (Microsoft) und iCloud (Apple).

Das Speichern in der Cloud hat viele Vorteile, unter anderem:

  • Dateien und Verzeichnisse können auf mehreren Geräten synchron gehalten werden
  • falls einmal ein Gerät kaputt geht oder gestohlen wird, lassen sich die Daten aus der Cloud wieder herstellen
  • Dateien und Verzeichnisse können geteilt werden
  • die Synchronisierung läuft meist automatisch im Hintergrund, sobald man mit dem Internet verbunden ist

Wie steht es aber um die Sicherheit der Daten und damit um die Privatsphäre der Nutzer?

Hier sind erheblich Bedenken mehr als angebracht. Zwar werden die Daten in der Regel verschlüsselt übertragen. Auf den Servern selbst liegen sie aber Weiterlesen

Zähme den betrunkenen Affen

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Oft versuchen wir uns auf eine Sache zu konzentrieren und merken nach einer Weile, wie schwierig eben dies sein kann: sich auf eine Sache zu konzentrieren. Tausend Dinge fallen uns genau dann ein: die Konzertkarten, die wir noch bestellen, der Rückruf, den wir noch erledigen, das Geburtstagsgeschenk, das wir noch besorgen wollten. Die tausend kleinen Aufgaben des Alltags also, die wie eine Horde kleiner Kinder im 30-Sekunden-Takt an unserem Ärmel zupfen und um unsere Aufmerksamkeit kämpfen. Eine Horde, die ständig wächst durch die vielen Benachrichtigungen, die alle paar Minuten auf verschiedenen Bildschirmen klingeln, biepen, blinken und hüpfen. Und dabei hatten wir uns doch fest vorgenommen, uns auf nur eine Sache zu konzentrieren…

Handelt es sich dabei vielleicht um eine Fähigkeit, die uns im Zeitalter der permanenten Vernetzung schlicht abhanden gekommen ist? Und von der alle digital natives noch nicht einmal wissen, dass es sie gibt – jene armen Kreaturen also, die nach 1980 geboren wurden?

Liebe Kulturpessimisten, ich habe schlechte Nachrichten: Weiterlesen

Die Eisenhower-Matrix: Finde Deinen Qualitäts-Quadranten

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Ist es Dir schon einmal passiert, dass Du Dich am Ende eines Arbeitstages gewundert hast, wie all die Stunden am Schreibtisch mit der Beantwortung von E-Mails, dem Führen von Telefonaten, der Reparatur des (schon wieder!) streikenden Druckers und der Planung der Abschiedsfeier für den netten Kollegen draufgehen konnten? Und Du merktest, dass Du die Datei zu dem eigentlich wichtigen und interessanten Projekt noch nicht einmal geöffnet hattest?

Die Versuchung, lauter kleine, vergleichsweise leichte Aufgaben zu erledigen und dafür die Arbeit an dem großen, vergleichsweise mühsamen Projekt aufzuschieben, ist groß. Das liegt daran, dass wir die Anstrengung komplexer Aufgaben tendenziell meiden. Dabei können wir uns bestens selbst vormachen, dass wir doch eine Menge erledigt haben, denn Weiterlesen

Von der E-Mail zur Aufgabe und wieder zurück

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Ich habe kürzlich beschrieben, wie sich ein paar einfache Prinzipien der GTD-Methode für eine effiziente Bearbeitung von E-Mails umsetzen lassen. Dabei ging es vor allem darum, E-Mails, die nicht sofort gelöscht, archiviert oder beantwortet werden („2-Minuten-Regel“), zu einer Aufgabe auf einer To-do-Liste zu machen. So kannst Du es schaffen, die Inbox bei jeder Bearbeitungsphase komplett zu leeren („Inbox zero“). Und E-Mails, die eigentlich komplexe Aufgaben sind („Hi, könntest Du mir einen Riesengefallen tun und den Entwurf für meinen neuen Artikel gegenlesen? Ich habe ihn einfach mal angehängt. Sind nur 6 Seiten 🙂 Ist noch nicht suuuper dringend, aber bis Mittwoch wäre toll. Schreib Korrekturen und Kommentare einfach ins Dokument rein. Danke!!!!“), verstopfen nicht mehr tage- oder wochenlang Deinen Posteingang.

Hierfür sind Weiterlesen

9 aus 43: Effiziente Aufgabenverwaltung mit Evernote

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Ich möchte heute das Ordnersystem für Evernote beschreiben, das ich mir in Anlehnung an David Allens „Getting Thins Done“-Methode und an die Weiterentwicklung von GTD für digitale Umgebungen – „The Secret Weapon“ (TSW) – zurechtgelegt habe. Was zunächst nach einer recht banalen Lösung für digitale Notizen aussieht, hat sich für mich als einfache und sehr leistungsfähige Aufgabenverwaltung herausgestellt.

Evernote funktioniert nach einem simplen Prinzip: Weiterlesen