Homeoffice: Mit Matrix und Riot durch die Coronakrise

Der Messenger Riot ermöglicht Telefon- und Videokonferenzen und bietet viele weitere Funktionen.

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Aufgrund der Coronakrise wird Büroarbeit aktuell in nie dagewesenem Umfang ins Homeoffice verlagert. An den Universitäten müssen Vorlesungen, Seminare, Sprechstunden und Meetings in vielen Fällen bis auf Weiteres auf Online-Lösungen umgestellt werden. Dadurch steigt der Bedarf an Telefon- und Videokonferenzen sprunghaft an.

Gerade die Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen, die häufig über kein Diensthandy verfügen, stehen in solchen Situationen oft vor der Entscheidung, entweder ihre privaten Telefonnummern weiterzugeben oder auf Dienste zu setzen, die in Bezug auf den Datenschutz bedenklich sind. In der Regel müssen sie beides tun, um für verschiedene Kontakte auf verschiedenen Kanälen erreichbar zu sein.

Hier kommt Riot ins Spiel. Riot ist ein kostenloser quelloffener Instant-Messenger für die Plattform Matrix. Er bietet alle wesentlichen Funktionen, die man von gängigen Instant-Messengern wie WhatsApp oder Signal kennt. Entscheidend ist bei Riot aber, dass die Nutzung nicht an eine Handynummer gebunden ist. Vielmehr läuft die Identifikation im Matrix-Netzwerk über eine eindeutige Matrix-ID. So wie man weltweit mit einer E-Mail-Adresse über E-Mail erreichbar ist, ist man dann mit der Matrix-ID über Riot erreichbar. Die Struktur dieser IDs ist @name:server.domain, also z. B.:

  • @jwgoethe:matrix.org
  • @wgsebald:tu-dresden.de

Die Registrierung eines Matrix-Kontos sowie die Grundkonfiguration von Riot habe ich hier beschrieben. Falls Eure Firma oder Universität selbst einen Matrix-Server betreibt, könnt Ihr natürlich Schritt 1 im verlinkten Blog-Beitrag überspringen und diesen Server nutzen. Das trifft z. B. für die TU Dresden zu. (Achtung, dieser Server ist noch nicht ‚föderiert‘, d. h. noch nicht für die Kommunikation mit anderen Matrix-Servern freigeschaltet. Dies ist nach meinem Informationsstand jedoch in Vorbereitung, und in jedem Fall kann der Server bereits jetzt für die interne Kommunikation unter TUD-Angehörigen genutzt werden.)

Ein Vorteil von Matrix/Riot im Vergleich zu anderen Instant-Messengern ist nun, dass man in eine Chat-Gruppe (‚Raum‘) mit wenigen Klicks verschiedene Softwaremodule (‚Integrationen‘) einbinden kann, die weitere Funktionen ermöglichen. Die wichtigsten dieser Integrationen sind:

  • Jitsi: Live-Videokonferenz
  • Youtube: Einbindung von live gestreamten oder zuvor aufgezeichneten Youtube-Videos (Achtung, diese sind dann natürlich auch auf Youtube öffentlich verfügbar.)
  • Etherpad: Tool für kollaborative Textarbeit in Echtzeit

Ein einführendes Youtube-Video von Prof. Lasch von der TU Dresden mit Informationen zu Matrix/Riot und zur Einbindung von Video-Streaming über Youtube findet Ihr hier. Er hat einige weitere Videos zu diesem Thema veröffentlicht, es lohnt sich also, einmal in seinem Youtube-Kanal zu stöbern.

Beachtet ansonsten natürlich auch die Hinweise der TU Dresden bzw. Eurer Hochschule zu weiteren Möglichkeiten und Werkzeugen für das Homeoffice.

Update 24.4.2020: Aktuell funktionieren nicht alle Integrationen mit allen Apps bzw. Browsern gleich gut. Bei Videokonferenzen mit Jitsi scheint der Browserzugriff mit Google Chrome die beste Wahl zu sein (oder mit einem anderen Chrome-basierten Browser, wie z. B. Edge oder Opera). Es gibt sogar Hinweise, dass ein einziger Nutzer mit Firefox die Qualität für alle Teilnehmer einer Videokonferenz beeinträchtigt. Für Jitsi steht übrigens auch eine separate App für Android und iOS zur Verfügung. Probiert einfach aus, was bei Euch am besten funktioniert.

Update 16.2.2021: Die App Riot wurde in Element umbenannt und ist nun in den gängigen App-Stores ausschließlich unter diesem Namen zu finden.

Viel Erfolg bei der Arbeit mit den hier vorgestellten Werkzeugen und kommt alle gesund durch die Corona-Zeit!

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