WhatsApp: So widerspricht man den neuen Datenschutzbestimmungen

WhatsApp hat neue Datenschutzbestimmungen. Sie erlauben es dem Anbieter, bestimmte Nutzerdaten an den Mutterkonzern Facebook weiterzugeben. Noch können Nutzer dem aber widersprechen – wenigstens zum Teil.

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Egal ob man WhatsApp liebt oder hasst – fast alle nutzen es. Auch wenn man eigentlich lieber eine Chat-Anwendung mit hohen Datenschutzstandards wie Telegram, Signal oder Wire nutzen möchte, kommt man daher kaum um WhatsApp herum. Das ist vor allem in Zusammenhang mit Gruppen oft ein Problem: “WhatsApp-Verweigerer” sind dann darauf angewiesen, dass ihnen jemand aus der Gruppe die wichtigsten Nachrichten auf einem anderen Kanal zukommen lässt. Mit anderen Worten: Dass ihnen jemand eine Extrawurst brät.

Man muss WhatsApp zugute halten, dass die App im April 2016 per Update die vollautomatische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle eingeführt hat. WhatsApp wurde damit über Nacht zum größten Krypto-Messenger der Welt (erfahre mehr). Das war in Zeiten flächendeckender Bespitzelungen und groß angelegter Hacks definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Bei den aktuellen Änderungen der Datenschutzbestimmungen geht es jetzt im Kern jedoch darum, dass WhatsApp die gespeicherten Handynummer der Nutzer mit Facebook teilen darf – ein klarer Rückschritt in Bezug auf den Datenschutz.

Wer nicht möchte, dass diese Daten an Facebook weitergeleitet werden, hat jedoch die Möglichkeit, dem zu widersprechen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Wer das Update erst jetzt installiert, wird gebeten, den neuen Bedingungen zuzustimmen. Dabei kann man jedoch in den Detaileinstellungen das (standardmäßig natürlich gesetzte) entscheidende Häkchen entfernen und so der Datenweitergabe an Facebook nicht zustimmen.
  2. Wer das Update schon installiert hat, dabei aber auf die Standard-Schaltfläche “Agree” oder “Akzeptieren” geklickt hat, ohne die Details zu beachten, der hat die Genehmigung bereits erteilt. Diese kann aber innerhalb von 30 Tagen widerrufen werden.

Die EFF (Electronic Frontier Foundation) hat eine detaillierte Anleitung mit Screenshots erstellt. Man findet sie hier.

In diesem Zusammenhang kann man auch in Erwägung ziehen, zusätzlich ein oder zwei der genannten alternativen und kostenlosen Krypto-Messenger zu installieren. So bietet man allen Kontakten, denen der Schutz ihrer Daten wichtig ist, die Möglichkeit der verschlüsselten Kommunikation.

Auch den WhatsApp-Verweigerern.

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WhatsApp: So widerspricht man den neuen Datenschutzbestimmungen by Jochen Plikat is licensed under CC BY-NC-ND 4.0.

Bildnachweis: nein negativ by geralt is licensed under CC0 Public Domain.

0 Gedanken zu “WhatsApp: So widerspricht man den neuen Datenschutzbestimmungen

    1. Genau! Ich mache mir sowieso keine Illusionen über den Schutz der Metadaten, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man allem einfach so zustimmen muss. Und jeder hat die Möglichkeit, 2-3 alternative Krypto-Messenger zu installieren und diese mit ausgewählten Kontakten zu nutzen.

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